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Lust zu leben? Dann lerne Deine Wut kennen.

Ich bin wütend. Gerade ist in meinem Umfeld nicht alles harmonisch, nicht alles ausgeglichen, nicht alles Ei-tei-tei. 

Ich möchte am liebsten Schreien (und werde das heute auch ganz ausgiebig im Wald tun). Da sind Worte in mir, die ich gar nicht schreiben mag so unschön sind die. Da sind Energien in mir die ganze Welten zerstören könnten. 

Ich weiss was der Auslöser ist, ich weiß warum sie da sind und gleichzeitig habe ich Angst vor dieser unsagbaren Wut. 

Ich kenne sie, ich weiß wie wichtig sie ist. Sie ist mein Motor für Veränderung. Sie ist es, die richtig kanalisiert und transformiert dafür sorgt, dass ich Dinge verändere die mir oder meinen Kindern nicht gut tun. Und genau das möchte sie wieder einmal seit Wochen. 

Doch sie kann auch verletzen, andere und mich selbst. Das habe ich als Kind oft erlebt und ich weiss dass Wut in unserer Gesellschaft noch immer kollektiv unterdrückt wird. 

Was es natürlich nicht einfacher macht. Und ich glaube als Frau noch herausfordernder, wo wir doch eigentlich die zarten, liebevollen Wesen sein sollen.

Doch ich bin wütend. Und ich habe Angst vor dieser Wut. Denn in mir gibt es eine große kindliche Verletzung zu dieser Wut. Sie darf nicht sein, sie darf nicht gelebt werden.

Und es ist und war eine große Arbeit sie zu erlauben. Sie zu kanalisieren noch viel schwieriger, denn mein Körper hatte die Programmierung, dass es Lebensgefahr bedeutet sich mit dieser Wut zu zeigen. 

Viele Jahre arbeite ich nun schon mit dieser Wut und lasse sie frei. Kanalisiert, organisiert, manchmal chaotisch, versehentlich. Und nichts macht mich lebendiger, nichts lässt mich mehr in mir selbst ankommen, als in Kontakt damit zu sein. 

Manchmal brauchen wir ein starkes „Nein“ um den Leben ein „Ja“ zu geben. Ein „Nein“ zu Verhaltensweisen in uns – aber auch die uns von anderen Personen entgegengebracht werden. 

Erst dadurch kann ich emotional stabil werden, kann mir die Zeit nehmen meine Wunden zu pflegen und zu lieben. 

Das große Problem mit stark aufgestauter Wut ist, dass sie schwer zu kanalisieren ist. Dann blubbern Worte, die nicht so gemeint sind. Und es entsteht ein Teufelskreis. 

Wut entsteht immer dann wenn ich mich ungerecht behandelt fühle, wenn meine Bedürfnisse nicht geehrt und wertgeschätzt werden. 

Wenn mir mein Gegenüber dann nicht den Raum gibt die Ungerechtigkeit auszudrücken so wird die Wut noch größer. Wenn mich mein Gegenüber dann noch bestraft, weiter abwertet mit Sätzen wie „Du und Dein Drama“ oder „Wenn du so wütend bist mag ich nicht mit Dir in Kontakt sein“ dann beginnt die Wut auszubrechen. 

Dann wird sie oftmals zum Vulkan der alles überrollt. Und Schuld trägt daran nie nur eine Person, es sind immer aufgestaute Emotionen und Themen auf beiden Seiten. 

Deshalb dürfen wir Kinder niemals für Wut bestrafen. Deshalb sollten wir unserem Gegenüber immer ein offenes Ohr schenken. Und ja – es ist schwer. Die Wut ist im deutschen Kollektiv eine wirklich stark unterdrückte Kraft. Wir alle dürfen uns darin lieb haben. 

Doch wenn sie wirklich da sein darf, wenn mein Gegenüber mich wirklich anhört, auch in dieser Wut, dann verändern sich und heilen Welten. 

Dann beendet wirklich der Kampf, der Krieg, das Leid und die Schuld. Dann müssen wir nicht mehr schreien um gehört zu werden. Dann darf einfach alles da sein.

Aho. 

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